In unserem Videoporträt sprechen wir mit Rimma über ihre autobiografischen Einflüsse, ihre Liebe zur Architektur und ihre allererste Edition „Curtains and Wounds“.


Und natürlich haben wir sie auch gebeten, einige Fragen zu beantworten, inspiriert vom berühmten Proust-Fragebogen:

supersicko: Warum tust du, was du tust?
Rimma: Seit ich 6 Jahre alt war, wollte ich Künstlerin werden, obwohl ich nicht genau wusste, was das bedeutet. Ich mache Kunst, weil es sich so anfühlt, als müsste ich es tun, ich muss malen und ich muss etwas erschaffen.

Welche Rolle haben Künstler*innen in der Gesellschaft?
Meiner Meinung nach besteht die Rolle der Künstler*innen darin, eine echte Reflexion über das menschliche Dasein zu geben. Es ist wie die ständige Frage, wie wir uns die Welt vorstellen. Wie sehen wir klarer, was wir wahrnehmen? 

Welche Künstler*in – aus der Vergangenheit oder Gegenwart – bewunderst du am meisten?
Es gibt viele Künstler*innen, die ich mag und bewundere, wie Louise Bourgeois, Cosima von Bonin, Frida Kahlo, Rachel Whiteread, Cindy Sherman, Meret Oppenheim, Sophie Tauber-Arp, Max Ernst, Henri Matisse, Tomas Schütte und noch viele mehr ….

Was ist deine Vorstellung von vollkommenem Glück?
Ich bin mir nicht sicher, ob es so etwas wie vollkommenes Glück gibt. Ich kann sehr glücklich sein, wenn ich an einem neuen Gemälde arbeite oder einen sonnigen Tag am Strand oder im Park mit meiner Familie verbringe.

Mit welcher lebenden oder toten Person würdest du gerne einen Tag verbringen?
Ich würde gerne einen Tag mit meinem Vater verbringen. Ich habe ihn das letzte Mal gesehen, als ich 21 war, und ich vermisse ihn sehr.

Was inspiriert dich? 
Ich finde meine Inspiration im Alltag und den Erfahrungen, aus meiner Vergangenheit, aus Büchern und Architektur, architektonischen Ornamenten und der Natur.

Welches Buch bedeutet dir so viel, dass wir es unbedingt auch lesen sollten?
Es gibt ein paar Bücher, die ich zum Lesen empfehlen kann: The Choice von Edith Eger, Azazeel von Youssef Ziedan, Golem oder The Curse of Faust von Grigori Trestmann (Ursprünglicher Name auf Russisch: ​Голем, или проклятие Фауста, Григорий Трестман ).

Womit kämpfst du am meisten, wenn du Kunst machst?
Das Schwierigste für mich ist, es am Laufen zu halten, die Ideen, die Kreativität, die Motivation.

Welche Themen oder Symbole sind dir als Künstlerin am wichtigsten?
Ich arbeite schon lange mit Themen wie Tod und Leben, Schmerz, Schönheit und Brutalismus.

Was liebst du am meisten an deiner Kunst?
Ich mag es, dass meine Kunst Menschen berührt. Sie weckt Emotionen und regt Betrachter*innen zum Nachdenken und Fühlen an.

Was ist deine bisher größte künstlerische Leistung?
Kürzlich hatte ich eine Einzelausstellung im Museum Morsbroich in Leverkusen. Ich denke, das ist für mich der wichtigste Erfolg der letzten Jahre.

Hast du ein paar nicht realisierte Projekte?
Ja, ich habe ein paar. Meine letzte Videoarbeit ist unvollendet, und einige Projekte wie Klanginstallationen und Skulpturen warten darauf, realisiert zu werden.

Foto/Video: Ivana Kleinertz